Wasser von oben und unten - Unterwegs mit Fotoenthusiasten - Kolumbien 2025 - 3
2025-02-13 - Wasser von oben und unten
Den Jetlag scheine ich recht schnell überwunden zu haben. Jedenfalls bin ich nur einmal gegen 3 Uhr aufgewacht und habe dann weiter geschlafen.
Kurz nach 6 Uhr stehe ich auf, mache mich fertig und laufe ein wenig durch den Ort. Das Stadtzentrum besteht hauptsächlich aus Hotels und Restaurants. Im Moment ist nicht viel los, aber am Wochenende kommen die Bolivianer und dann wird es voll. Gepflastert sind die Straßen mit übergroßem Kopfsteinpflaster. Wenn die nass sind, so wie jetzt, muss man schon aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Das Wetter ist grau in grau. In der Nacht hat es weiter geregnet, aber heute soll es trocken bleiben.
Frühstück gibt es ab 7:45 Uhr und ist ok, auch wenn die Bedienung leicht überfordert ist. Um 8:30 Uhr geht es los. Als erstes steht ein Wasserfall (El Hayal - Cascadas y Cuevas [↗]) auf dem Programm. Wir fahren etwa 1 Stunde, erst über eine schlechte Landstraße und später über eine off-road Piste.
Am Startpunkt der Wanderung schlägt die Bürokratie zu: Alle müssen sich in eine Liste eintragen - Name, Passnummer, Notfalltelefon und am liebsten auch noch Krankenversicherung. Man ist hier wohl versichert und die will all das wissen. Für die Zukunft hat man große Pläne. Eine abenteuerliche Hängebrücke wird gerade gebaut und so etwas wie eine Zipline soll es wohl auch geben.
Mit einem lokalen Guide geht es dann auf “Dschungelpfaden” bergab. Durch den Regen der letzten Tage ist es matschig und die Steine sind rutschig. Dafür hat der Wasserfall schön viel Wasser. Das kann im Februar auch schon mal anders sein.
Natürlich kann der eine Guide nicht eine ganze Horde Fotografen bändigen. Von Unterwegs hat man schon einen schönen Blick und der will festgehalten werden.
Ich bin bei den ersten und wir gehen schon mal vor zur Höhle. Verlaufen kann man sich eigentlich nicht. Theoretisch kann man in die Höhle und Fledermäuse und Hinterlassenschaften der Indios besichtigen. Ich hätte sogar eine Stirnlampe dabei, aber der Durchlass ist vielleicht 50cm hoch und da durchzukriechen habe ich keine Lust.
Der Rest kommt nicht nach und so gehen wir zurück zur Wegkreuzung und hinunter zum Wasserfall. Dort ist aber die Gischt so stark, dass keiner die Kamera herausholt. Der Guide kennt noch einen Weg hinter den Wasserfall. Aber ich habe keine Lust klatschnass zu werden und gehe mit einem anderen wieder nach oben.
Insgesamt hat die Wanderung 1,5 Stunden gedauert. Nach und nach trudeln auch die anderen ein.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel machen wir Stopp in einem größeren Dorf, um in einem kleinen Café vegetarischer Empanadas zu essen. Mittlerweile ist es auch schon wieder kurz nach 13 Uhr.
Es folgt die nächste off-Road Piste zu einem Flusslauf mit einer Stromschnelle, die wir fotografieren wollen. Der Weg entlang des Flusses ist sehr matschig. Wo der Fluss nicht allzu tief ist, läuft man besser im Wasser, auch wenn keiner von uns Wassersandalen o.ä. an hat.
Hinter der Stromschnelle, die wir fotografieren wollen, müsste man einen Felsabsatz herunterklettern. Festhalten ist schwierig und der letzte Absatz ist nicht einsehbar. Hoch müsste man später ja auch wieder denke ich mir. Und worauf ich nun gar keine Lust habe, ist mir den Knöchel zu verstauchen. Also bleibe ich mit ein paar anderen oben und such mir dort eine interessante Perspektive.
Eigentlich sollten wir nun noch weiter den Canyon herunterlaufen. Wie wir jetzt gesagt bekommen, gibt es auch einen Trampelpfad, der um den Absatz herumführt. Da aber sehr dunkle Wolken aufziehen interveniert Riko. Wir brechen ab und gehen den gleichen Weg wieder zurück zu unserem Bus. Kaum sind wir auf dem Rückweg, fängt es an zu regnen und so brechen wir komplett ab und fahren zurück ins Hotel. Dort geht der Regen dann in ein ordentliches Gewitter über. Sagte ich eigentlich schon, dass wir im Moment Trockenzeit haben?
Statt zu fotografieren, wird nun also kurzerhand eine Bildbearbeitungs-Session angesetzt.