von Tbilisi über Mzcheta und Gergeti nach Gudauri - Kaukasischer Sommer 2024 - 7
von Gudauri über Gori nach Kutaissi
von Kutaissi nach Batumi
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Ausflug nach Vardzia
von Achalziche in Gorgien nach Yerevan in Armenien
Ausflug nach Etschmiadsin
Ausflug nach Garni und Geghard
von Yerevan nach Goris mit Besuch von Chor Virap und Noravank
Ausflüge nach Chndsoresk und Tatev
von Goris nach Sewan
von Sewan über Dilijan nach Haghpat
von Haghpat in Armenien nach Tbilisi in Georgien
Tbilisi und zurück nach Hause
22.07.2024 - von Tbilisi über Mzcheta und Gergeti nach Gudauri
Heute fahren wir nach Norden in die Berge bis Kazbegi nahe der russischen Grenze. Aber zuerst geht es nach Mzcheta [↗].
Unser erster Halt ist das Jvari-Kloster [↗], eine der wichtigsten Kirchen Georgiens. Hier herrscht ein reges Kommen und Gehen von Touristen. Wir und all die anderen sind jedoch zu früh dran. Die Leute vor Ort sagen uns, dass die Kirche erst um 10 Uhr geöffnet wird. Also genießen wir nur die Aussicht, besichtigen den Außenbereich und gehen wieder.
Unser nächster Halt ist gleich den Hügel hinunter, wir haben die Kirche sogar schon von oben gesehen. Die Swetizchoweli-Kathedrale [↗] ist die wichtigste in Georgien, denn hier soll das Kleid von Jesus begraben sein.
Vom großen zentralen Parkplatz aus muss man durch eine Einkaufsstraße laufen, wie ich sie vor allem aus Asien kenne. Viele der Geschäfte sind gerade erst dabei zu öffnen.
In dieser Kirche ist es erlaubt zu fotografieren und es gibt viele Gelegenheiten dies zu tun. Die Gegend um die Kathedrale sieht auf den ersten Blick nett aus, hat aber auf den zweiten Blick nichts Interessantes zu bieten. Es gibt noch einige weitere Kirchen in der Stadt, aber man muss etwas laufen, um sie zu erreichen.
Weiter geht es Richtung Norden. Auf dem Weg zur Ananuri-Festung [↗] machen wir einen kurzen Halt am Shinwali-Stausee [↗], um ein paar Fotos zu machen. Früher war hier ein Parkplatz, aber jetzt gibt es Dutzende von Ständen, die versuchen, Souvenirs zu verkaufen. Die Busse müssen entlang der Straße halten und blockieren die Autos, die einen der verbliebenen Parkplätze ergattern konnten.
Die Festung Ananuri ist nur ein paar Minuten entfernt. Die beste Aussicht hat man von der Brücke, kurz bevor man die Festung erreicht. Achte nur darauf, dass Du entweder schaust oder gehst. Es gibt große Löcher im Fußweg, und Du willst Dir sicherlich keinen Knöchel verstauchen.
Verwende außerdem eine kurze Verschlusszeit, da die Brücke heftig wackelt, wenn ein Lastwagen darüberfährt. Irgendwie ist es fraglich, ob sie länger als die nächsten 3 Jahre halten wird. Sie muss dringend renoviert werden.
Im Inneren der Festung gibt es eine Kirche (schön, auch wenn die meisten Fresken durch einen Brand vor einigen hundert Jahren zerstört wurden), einige andere Gebäude und einen Turm, den man für eine bessere Aussicht besteigen kann. Der Aufstieg ist aber irgendwas zwischen abenteuerlich und gefährlich. Ich jedenfalls verzichte darauf. Die Aussicht kann eh nicht besser sein als die von der Brücke. Die Bilder, die mir der Reiseführer später zeigt, geben mir recht.
Apropos Lastwagen: Es sind ziemlich viele auf dem Weg nach Norden in Richtung Russland und da die Straße ansteigt, müssen wir häufig abbremsen. Dass ab und zu ein paar Kühe die Straße blockieren, macht es auch nicht besser.
Unser Mittagessen nehmen wir in einem Restaurant am Straßenrand ein. Um Zeit zu sparen, bestellen wir ein gemeinsames Essen, und jeder sucht sich aus, was er mag. Es gibt reichlich Essen und Getränke für nur 5 Euro, was in etwa dem Preis eines Bieres auf der Restaurantmeile in Tbilisi entspricht.
Der Fluss entlang der Straße führt im Moment nicht viel Wasser, aber man kann schon sehen, was hier los ist, wenn der Schnee in den Bergen schmilzt. An verschiedenen Stellen wird auch Rafting angeboten.
Wir setzen die Fahrt auf dieser sogenannten Georgischen Heerstraße [↗] fort. Vorbei geht es an Gudauri, wo wir übernachten werden. Aber zuerst fahren wir direkt nach Kazbegi und von dort zur Dreifaltigkeitskirche von Gergetier [↗]. Hoffen wir, dass sich das Wetter bessert, denn im Moment ist es neblig und es regnet.
Es geht ständig aufwärts, und die Aussicht ist fantastisch. Gaudari [↗] ist eine boomende Stadt. Überall werden neue Häuser, Hotels und Wohnblocks gebaut. Im Winter muss es hier zugehen wie in den großen Skigebieten in den Alpen. Ein paar Kilometer vorher habe ich Bauarbeiten entlang der Straße gesehen, und in ein paar Jahren könnte der verrückte Verkehr um das Dorf herumgeleitet werden.
Ab hier heißt es Stop-and-Go und die Leute fahren wie die Irren. Die Straße ist kaum breit genug für zwei Autos, und die Lastwagen und Busse müssen teilweise die andere Spur benutzen, um die engen Serpentinen zu bewältigen. Trotzdem versuchen PKWs zu überholen, was immer wieder zu einer totalen Blockade führt. Es sind nicht nur die georgischen Fahrer, sondern auch viele Russen, Aserbaidschaner und andere.
Wir befinden uns übrigens auf über 2200 Metern Höhe und klettern weiter. Der Pass liegt letztendlich auf 2385 Meter.
Kurz bevor wir Kazbegi erreichen, kommen wir in den nächsten Verkehrsstau. Diesmal müssen alle LKWs die Straße verlassen, wahrscheinlich um ihre Waren zu deklarieren. Wieder ist es eine 2-spurige Straße, die von 3 Autos benutzt wird. Diesmal muss auch unser Bus bei den Überholern sein.
In Kazbegi müssen wir auf Allrad-Minivans umsteigen, da unser Bus den Berg nicht hinauffahren kann. Die Straße zur Kirche ist aber inzwischen repariert, so dass man auch mit normalen PKWs wieder hinauffahren kann. Man kann aber auch zu Fuß gehen oder ein Pferd mieten. Die Straße hinaufzugehen ist aber so oder so nichts, was ich empfehlen würde.
Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen und oben ist die Kirche eingerüstet. Ich bezweifle, dass ich viele Fotos von der Kirche machen werde. Fotos im Inneren sind nicht erlaubt, aber es ist so dunkel, dass es sowieso nicht gehen würde. Also fotografiere ich ein bisschen die Landschaft.
Auf dem Rückweg scheint ab und zu die Sonne durch die Wolken und wieder sieht die Landschaft toll aus.
Mit dem Bus anzuhalten ist leider nirgends möglich. Fotos durch die nassen Scheiben sind auch keine Option - zumindest für mich. Dies ist der erste Tag, an dem ich denke, dass eine spezielle Fototour in kleineren Autos Vorteile hätte.
Immerhin kann ich unseren Reiseleiter davon überzeugen, einen Halt am russisch-georgischen Freundschaftsdenkmal einzulegen. Auch das ist sehr touristisch, aber ich fotografiere eh vor allem die Landschaft.