Off-road durch die Anden - Unterwegs mit Fotoenthusiasten - Kolumbien 2025 - 6
2025-02-16/17 - Off-road durch die Anden
Heute geht es mit einem 4x4 Chiva nach Zapatoca. Ein Chiva [↗] ist ein lokales Transportmittel. Wir haben eine Touristenversion davon gechartert. Der Weg über eine richtige Straße würde Stunden länger dauern als die off-road Strecke über die Berge. Wobei die ungeteerte Straße gar nicht so schlecht ist. Bis auf 1, 2 Stellen bin ich das in den USA schon öfters gefahren.
Los geht es um 9 Uhr. Na gut, 9:30 Uhr weil erst noch das Gepäck auf dem Dach festgezurrt werden muss. Unterwegs halten wir das eine oder andere Mal. Die Beine mal ausstrecken zu können tut gut.
Um 14:00 Uhr erreichen wir unser Hotel. Es ist das einzige der Tour, das etwas außerhalb liegt. Dafür gibt es einen Swimmingpool und die Aussicht ist schön. Es richtet sich vor allem an Einheimische, die am Wochenende herkommen, um zu feiern und relaxen. Viel passiert heute dann auch nicht mehr.
Der nächste Tag ist vor allem ein Transfertag. Am späten Nachmittag fliegen wir nach Medellín. Die Strecken hier in Kolumbien sind so groß, dass es Sinn macht zu fliegen (Kolumbien ist etwa 3mal so groß wie Deutschland). Würden wir mit dem Bus fahren, müssten wir 2 zusätzliche Tage einplanen.
Eigentlich war es ja geplant einen der Wasserfälle in der Gegend zu fotografieren. Das wäre wohl eine 5-stündige Wanderung inklusive einer Kletterpartie an einem Felsen. Ich habe schon im Vorfeld abgewunken, wie auch einige andere in der Gruppe. Nun wurde das Ganze abgesagt. Schließlich müssen wir ja auch rechtzeitig am Flughafen sein. Stattdessen werden wir uns vormittags in Zapatoca umsehen und dann noch den einen oder anderen Stop unterwegs einlegen.
Um 8:30 Uhr wollen wir loslegen und unser Fahrer ist diesmal sogar überpünktlich. Wir fahren die 3 km bis Zapatoca und parken direkt am Hauptplatz mit der Kathedrale. Die ist erstaunlich schön. Die größeren Kirchen hier haben öfters schöne Fenster, während die Decke eher einfach gestaltet ist. Prunk wie in z. B. Bolivien sucht man vergeblich.
Anschließend streune ich durch die Gassen. Zapatoca ist ein netter Ort, der kaum touristisch ist. Wie auch in Barichara geht es ständig berauf und -ab. Hier gibt es viele schöne Details zu fotografieren. Interessant auch dass es im Zentrum mindestens zwei Muckibuden gibt. Obwohl es Montagvormittag ist, sind in beiden etliche Menschen am Trainieren.
Nach einer Stunde wollen wir weiter und wie fast immer sind alle Teilnehmer pünktlich am Bus.
Kaum verlassen wir die unmittelbare Umgebung von Zapatoca wird die Straße rapide schlechter. Theoretisch ist sie asphaltiert, in Realität sind weite Strecken Schlaglöcher oder Kies.
Wir fahren über viele Kehren hinunter zur Brücke über den Rio Sogamoso und auf der anderen Seite wieder nach oben. Bevor wir aber unten ankommen, halten wir noch am Renault Monument. Hier hat man einen alten Renault auf einem Felsen platziert. Wen die Geschichte dahinter interessiert, findet sie hier [↗] (leider nur in Spanisch verfügbar).
Wir sind so früh, dass wir in Bucaramanga noch in Ruhe zu Mittag essen, bevor es zum Flughafen geht. Mittlerweile haben wir 27°C, während es zuhause schneit.
Der Flug mit Avianca ist gegenüber der ursprünglichen Planung eine Stunde vorverlegt worden, nur um dann wieder 45 Minuten Verspätung zu haben. Wie die meisten aus unserer Gruppe nutze ich die Zeit am Gate, um Bilder zu sortieren oder zu bearbeiten.
Als wir in Medellin [↗] ankommen, geht es zügig ins Hotel und für die meisten von uns noch auf ein Bier in die Nachbarschaft.
Die Vergnügungsmeile von Medellin ist in der Nähe und vergleichsweise sicher. Die Polizei zeigt deutliche Präsenz und die üblichen Risiken einer Rotlicht/Party-Zone überwiegen wohl die kriminellen Probleme. Warum aber die Bierreserven seit dem Wochenende noch nicht aufgefüllt wurden, versteht keiner von uns 😉.