On the Road - Unterwegs mit Fotoenthusiasten - Kolumbien 2025 - 4
2025-02-14 - On the Road
Irgendwie hat sich der Jetlag zurückgemeldet. Ich wache gegen 3 Uhr auf und schlafe danach auch nicht mehr so richtig. Der Vorteil ist allerdings, dass ich problemlos um 5:30 Uhr aufstehen kann, um in der Dämmerung zu fotografieren.
Es gibt zwar keinen schönen Sonnenaufgang, aber die Lichter sind noch an und im Gegensatz zu gestern hat der Himmel Struktur. Ich laufe eine Stunde durch die Straßen und mache mich dann fertig für das Frühstück.
Abfahrt ist heute erst um 9 Uhr, weil wir eh keine weite Strecke vor uns haben. Es geht nach Barichara [↗]. Etwa 4 Stunden Fahrt mit einem kleinen Fotostop - theoretisch.
Da der Kleinbus vorgestern mit all dem Gepäck recht unbequem war, hat Thomas einen zusätzlichen Van organisiert, der unsere Koffer transportiert. Die Fotorucksäcke können so in den Kofferraum und wir haben mehr Platz.
Wir fahren die gleiche Straße wie gestern zu dem Wasserfall. Etwa dort wo wir auf die dirt road abgebogen sind, werden wir von der Polizei gestoppt. Die scannt den Gerätestatus unserer Handies. Damit können sie uns jetzt wahrscheinlich tracken.
Vor einigen Wochen wurde der Ausnahmezustand erklärt, weil es im Grenzgebiet zu Venezuela zu Kämpfen zwischen kriminellen Banden gekommen ist. In den Gegenden, in denen wir unterwegs sind, merkt man davon wenig. Aber diese Polizeikontrolle hat wahrscheinlich damit zu tun.
Die Polizisten sind cool drauf und scherzen mit uns. Beim Kontrollieren durfte man sie sogar fotografieren.
Verkehrsregeln sind hier übrigens eher unverbindliche Handlungsempfehlungen. Das gilt vor allem für Überholverbote.
Leider hat der Van mit unseren Koffern ein Problem mit den Bremsen. Wir fahren bis in die nächste Stadt. Dort soll der Van repariert werden und dann nachkommen.
In Wirklichkeit fahren wir ebenfalls zu der Werkstatt, wo unser Fahrer eine Stunde lang den Monteuren beim Werkeln zuschaut. Das sieht schon recht abenteuerlich aus. Hauptwerkzeug ist ein großer Hammer. Wagenheber sind eine neumodische Erfindung, die sich noch nicht bis hier herumgesprochen hat. Man behilft sich mit einem alten Motorgehäuse und einem Holzblock.
Warum wir jetzt hier im Nirgendwo neben unserem Bus warten müssen und nicht unten in der Stadt herumlaufen laufen konnten, weiß wohl nur der Fahrer - nervig.
Irgendwann geht es für uns weiter. Der Van muss noch weiter repariert werden und kommt mit den Koffern nach.
Die Strecke nach Barichara zieht sich. Um 16:30 Uhr sind wir endlich da. Im Gegensatz zu San Gil, dem Haupt-Touristenort hier in der Gegend, macht Barichara einen netten, hübschen Eindruck.
Wir checken ein und laufen zeitnah los, um uns einen Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Die Plätze am Rand des Tals unter uns sind so lala und auch der Sonnenuntergang meint es nicht wirklich gut mit uns. Als wir zurückkommen, warten unsere Koffer bereits auf uns.